KI zur Entschlüsselung visueller Propaganda von Salafi-Dschihadisten
Dieser Artikel untersucht die Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) mit forensischer linguistischer und theologischer Analyse, um die visuelle Propaganda salafistischer-dschihadistischer Gruppen, insbesondere des Islamischen Staates (IS), zu entschlüsseln. Die Autoren erkennen die Grenzen westlich-zentrierter und orientalistischer Paradigmen in der konventionellen Terrorismusforschung an und plädieren für einen dekolonisierten, evidenzbasierten Ansatz, der die theozentrische Weltsicht dschihadistischer Akteure in den Mittelpunkt stellt.
Basierend auf einem Datensatz von über 19.000 IS-Bildern und zugehörigen arabischsprachigen Texten aus den Jahren 2015 bis 2024 zeigt die Studie, wie KI, wenn sie auf authentische theologische Konzepte aus Primärquellen trainiert wird, dschihadistische Inhalte effektiv klassifizieren, kontextualisieren und interpretieren kann.
Das Mujahid Mind KI-System
Die Forschung beschreibt die Entwicklung und Anwendung des Mujahid Mind KI-Systems, das Computer Vision, Perceptual Hashing und Deep-Learning-Techniken nutzt, um die Identifizierung von Kernkonzepten wie bayah, zakat, da’wa, ribat und ghanimah zu automatisieren. Mit dieser Methodik betonen die Autoren die Bedeutung, KI-gestützte Anti-Terrorismus-Tools in der Epistemologie und dem Habitus der untersuchten Bewegungen zu verankern.
Implikationen und Ausblick
Die Ergebnisse stellen vorherrschende westliche Narrative in Frage, die die theologischen Motivationen salafistisch-dschihadistischer Akteure verschleiern. Sie schlagen einen neu kalibrierten Rahmen für die Analyse dschihadistischer Medien vor, der sowohl sprachlich als auch theologisch fundiert ist. Die Studie schließt mit Implikationen für politische Entscheidungsträger und betont die Notwendigkeit authentischer, nachvollziehbarer Interpretationen, um die Glaubwürdigkeit und den Nutzen KI-basierter Anti-Terrorismus-Bemühungen zu erhöhen.
Final_Decoding the Terrorist Mind The Role of AI-Powered Tools
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