Dr. Florian Hartleb hat zusammen mit Dr. Paul Schliefsteiner sowie Dr. Christoph Schiebel einen Artikel zum Thema “Interrelation and Dynamics of “Querdenker” Protest-Movement the “Reichsbürger” in Germany and Austria” veröffentlicht.
zus. mit Paul Schliefsteiner und Christoph Schiebel: The Interrelation and Dynamics between the “Reichsbürger” and the “Querdenker” in Germany and Austria, in: Perspectives on Terrorism, 8 (1), April (2023), Special section “anti-government extremism”, verantwortlich Tore Bjørgo, double blind peer reviewed, S. 123-143.
Wie die meisten anderen Länder versuchten auch Deutschland und Österreich, die Ausbreitung der COVID-19-Pandemie durch beispiellose Maßnahmen zur Einschränkung des öffentlichen und privaten Lebens einzudämmen. Unzufriedenheit mit diesen Maßnahmen kam auf, und ein Netzwerk von Gruppen und Einzelpersonen, die sich „Querdenker“ nannten, etablierte sich als wichtiger Akteur in der entstehenden Protestbewegung in beiden Ländern. Obwohl sie recht heterogen waren, neigten Teile der „Querdenker“ – und insbesondere einige der prominenteren Aktivisten – nicht nur zu konspirativem Denken, sondern waren sogar offen für souveränistische Ideen. Sie griffen öffentlich Themen der „Reichsbürger“ auf und trafen sich mit Vertretern dieses Milieus. Bei den „Reichsbürgern“ handelt es sich um eine besondere Form des deutschen Antistaatsextremismus und oft behauptet, die einzige wirkliche „Staatsgewalt“ zu sein. Nachdem sie jahrelang nicht ernst genommen wurden, haben mehrere gewalttätige Vorfälle in jüngster Zeit zu einer Debatte darüber geführt, welchen Grad an Bedrohung der antistaatliche Extremismus der „Reichsbürger“ darstellt. Dieser Artikel beschreibt und analysiert die Verbindungen und Dynamiken zwischen der „Querdenker“ -Bewegung und dem Reichsbürger-Milieu. Er befasst sich mit drei der einflussreichsten Akteure, die die beiden Gruppen miteinander verbunden haben, und vergleicht die Entwicklungen in Österreich und Deutschland.
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Dieser Beitrag ist in Englisch erschienen.
Dr. Florian Hartleb ist Forschungsdirektor am Europäischen Institut für Terrorismusbekämpfung und Konfliktprävention (EICTP). Er habilitiert sich an der Universität Passau.